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Das Projekt

Diese Webseite und die darüber zugreifbare Datenbank ist im Zuge meiner Masterarbeit im Studiengang „Folkloristics and Applied Heritage Studies“ an der Universität Tartu entstanden. Die Textkomponente, welche dieses Projekt ausführlich beschreibt, kann über die DSpace-Seite der Universität Tartu abgerufen werden.

Ziel:

Ziel dieses Projektes ist es die Gelehrte Estnische Gesellschaft (GEG) und ihre Sammlungen vorzustellen und einen ersten Einstieg für die Arbeit mit den Materialien der Gesellschaft zu ermöglichen. Dafür stehen 717 Objekte der Manuskriptensammlung der GEG zur Verfügung, welche mit 214 verschiedenen Personen verknüpft sind. Zum Stöbern nach Objekten anhand breiteren Interessensfeldern eigenen sich insbesondere die Schlagwörter. Zudem können die Objekte nach ihrer ursprünglichen Position im Acquisitions-Catalog sortiert werden oder nach ihrem aktuellen physischen Standort.

Ursprung:

Die Idee zu diesem Projekt entstand, da ich selbst zunächst erhebliche Schwierigkeiten hatte, mein Interesse an der Gesellschaft in ein konkretes Forschungsthema umzuwandeln. Ursprünglich interessierte ich mich dafür, wie verschiedene Mitglieder der Gesellschaft über ihre Sammeltätigkeiten in Bereich der Volks- und Landeskunde ihr Verständnis von Identität und Alterität konstruieren und dies über die Plattform der Gesellschaft kommunizieren. Leider war es nur sehr schwer möglich, die tatsächlichen Tätigkeiten einzelner Mitglieder zu rekonstruieren, da die diversen Sammlungen der Gesellschaft über die 100 Jahre in acht verschiedene estnischen Institutionen verteilt wurden. Die meisten dieser Institutionen arbeiten mit individuellen Verwaltungssystemen und können nur selten einen klaren Zusammenhang der Materialien zum Kontext ihrer Entstehung innerhalb der Gelehrten Estnischen Gesellschaft herstellen. Zudem sind die vorhandenen digitalen Datenbanken oft nur schwer zugänglich für Nutzer ohne Estnischkenntnisse und teilweise unvollständig in Bezug auf die GEG-Materialien.

Umfang:

Für mich war es deshalb wichtig, eine deutschsprachige Plattform zu schaffen, welche die Interaktion mit den estnischen Institutionen erleichtert und die Materialien im Kontext der Gelehrten Estnischen Gesellschaft präsentiert. Um aufzuzeigen, wie Sammlungen zusammengeführt werden können, wählte ich die Manuskriptensammlung, da sich diese allein in zwei unterschiedlichen Abteilungen des Estnischen Literaturmuseums, dem Estnischen Folklore Archiv (ERA) und dem Estnischen Kulturhistorischen Archiv (EKLA) befindet. Die Grundlage dieser Zusammenführung bildet dabei der ursprüngliche Acquisitions-Catalog der Gelehrten Estnischen Gesellschaft. Bisher ist nur ein Teil dieses Katalogs transkribiert und in der Datenbank integriert. Der Katalog wurde von der Gesellschaft aufgeteilt in einen Estnischen und einen Restlichen (größtenteils Deutschen) Abschnitt. Von letzterem wurden alle Objekte bis 1900 in die Datenbank eingepflegt. Der zeitliche Rahmen dieses Projektes lies es leider nicht zu die fehlenden 126 Objekte bis zum Jahr 1910 sowie die 258 Objekte des Estnischen Abschnittes ebenfalls hinzuzufügen. 

Mein Favorit der Manuskriptensammlung:

Ein Briefwechsel über einen angeblichen Runenstein auf Gut Ohlershof

EKLA Fond 192, M.A.171:29-32 (473.AC.R)

"Briefe von C v. Kruedener, Jegor v. Sivers, Ed Bar. Kruedener, Sophas Bugge, u. Notizen von Russwurm unter einer Zeichnung, den Runenstein zu Ohlershof betreffend."

Einige Artikel zu diesem Thema sind auch in den Verhandlungen der GEG erschienen:
Verhandlungen Bd. VII. H. 3 u. 4. "Über eine in Livland entdeckte Runenschrift" (1873).
Verhandlungen Bd. VIII. H. 2. "Über die Runeninschrift von Ohlershof" von Sophus Bugge (1875).
Verhandlungen Bd. VIII. H. 3. "Über die Unächtigkeit der Runenschrift von Ohlershof" von Leo Meyer (1876).